Emotionen hat jeder – jeder von uns kennt sowohl Freude als auch Leid. Entscheidend ist, wie stark die jeweiligen Emotionen wahrgenommen werden. Resiliente Menschen erleben nicht unbedingt weniger belastende Situationen als andere. Doch Sie nehmen die positiven Ereignisse stärker und bewusster wahr. Sie lassen den angenehmen Emotionen mehr Raum als den unangenehmen Gefühlen.
Um ein glückliches Leben zu führen, reicht es nicht einfach nur aus, keine negativen Gefühle zu erleben. Ein ganz entscheidender Faktor für unser Wohlbefinden ist das regelmäßige Erleben positiver Emotionen wie Freude, Optimismus, Zufriedenheit, Dankbarkeit, Genuss oder Zuneigung.
Gute Gefühle machen uns nämlich stärker und gesünder. Das merkt ihr, zum Beispiel, wenn ihr gerade ein schönes, ernst gemeintes Kompliment bekommen habt – das verleiht einem manchmal regelrecht Flügel. Wir können lachen, uns über vieles freuen und locker mit anderen umgehen. Jedoch sind auch negative Gefühle wichtig, damit wir nicht die Bodenhaftung verlieren. Etwas was uns erdet, damit wir keinen „Höhenflug“ bekommen. Nur so kannst Du auch die guten Dinge besser schätzen lernen… also brauchen wir den Unterschied, um nach vielen grauen, dunklen, trüben Tagen den Sonnenschein ganz besonders zu genießen.
Mir hat es in schweren Phasen echt geholfen, die Freuden in „kleinen Dingen“ und vielleicht auch verrückten Dingen zu sehen – teils auch nur das Positive in schweren Phasen zu filtern. Selbstverarsche? Manchmal vielleicht – aber wenn es hilft, dann isses doch auch irgendwie egal, nicht?! Mit einem Lächeln in die Kettensäge rennen – ein wenig Galgenhumor kann wirklich enorm hilfreich sein. Lachen, selbst, wenn einem zu Heulen zu Mute ist, kann enorm befreiend sein.
Übung: Vogelperspektive – picke was Positives raus
So beschissen die Situation, je größer die Gefahr ist zu verzweifeln desto wichtiger mal für Dich einen Moment die Vogelperspektive einzunehmen. Was passiert hier gerade? Kann ich was ändern? Nehme ich es so an? Handle ich? Im Falle eines absoluten Katastrophenfalles, den Du jetzt nicht mehr ändern oder verhindern kannst und hinnehmen musst …. versuche das Beste draus zu machen – trage es mit Stärke und lache auch mal über Dich selbst. Das kann helfen.
Übung: Tue was Dir gut tut
Ich liebe es zu Tanzen. Und das ist für mich auch manchmal das Geheimrezept, wenn es mir total schlecht geht. Bekloppt? Nein! Denn selbst, wenn mir fast die Tränen in den Augen stehen, ich glaube, dass die Decke über mir zusammenbricht hilft es mir enorm ein schönes Lied anzumachen und mich dazu zu bewegen. So trickse ich mein Hirn aus und erzeuge Glücksgefühle, obwohl ich kurz davor zutiefst betrübt war. Dies ist ein tolles Rezept insbesondere bei destruktiver schlechten Laune. Vielleicht ist es bei Euch nicht das Tanzen oder Musik – sondern Playstation spielen, Malen, Joggen, Golfen, Häkeln,… was weiß ich. Schaut mal für Euch selbst.
Übung: Glückstagebuch
Führe ein Tagebuch, in dem Du die angenehmen Ereignisse eines Tages festhälst. Schreibe täglich drei positive Ereignisse Dein Glückstagebuch. Das können Kleinigkeiten sein, wie eine zuvorkommende Kollegin, ein netter Verkäufer im Supermarkt oder ein angenehmes Telefongespräch. Du musst es gar nicht unbedingt aufschreiben, wenn es Dir lästig oder albern vorkommt. Allein es Dir kurz bewusst zu machen hilft. Du kannst das also auch in Gedanken machen nach der Arbeit auf dem Nachhauseweg, im Wartezimmer beim Arzt, beim Zähneputzen vorm Zubettgehen.
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