Jul 22

Sei kein Hase!

Ängste sind nicht immer sinnvoll. Bezüglich der Krankheitsängste ist es nicht so toll ein Angsthase zu sein – das hemmt eher.

Vor einigen Zeit haben mich die vielen Ängste mit meiner Erkrankung ausgebremst, gehemmt und ratlos gemacht.

Heute treten immer noch Momente auf, in denen mich weitere Entwicklung der Erkrankung beschäftigt. Angst gar nicht mehr Arbeiten zu können…Angst vor abrupter Schwäche…Angst nicht schnell genug ein Toilette zu finden, sollte man vor die Tür gehen…Angst seine Freundschaften zu verlieren…Angst vor Operationen…Angst vor der Unselbstständigkeit…Angst vor unsicherer Zukunft…Angst vor Verschlechterung…Angst vor Unverständnis…Angst vor…. Es gibt viele Gedanken, die einen in diesem Kontext umkreisen – das Problem ist hier, dass viele dieser Ängste auch meist existentielle Ängste sind und sich teils gegenseitig bedingen.

Ich bin krank – also kann ich nicht arbeiten – also bekomme ich wenig Geld zum Leben – habe Zeit, kann aber nichts mit dieser Zeit anfangen – man steigert sich hinein, fühlt sich nutzlos und ausgeschlossen, unverstanden…hat man Angst, fühlt man sich unwohler, die Schmerzen werden verstärkt…und weiter gehts in der Spirale… Ich glaube ihr habt verstanden, was ich meine.

Mittlerweile versuche ich meine Ängste im konstruktiven Rahmen zu halten. Wovor habe ich genau Angst? Kann ich was dagegen tun? Ist die Angst begründet? Warum kommt diese Angst auf?

Viele Informationen und Erfahrungen haben der Erkrankung etwas von ihrer Unberechenbarkeit genommen. Dies macht es mir leichter zu akzeptieren, dass ich diese nicht komplett kontrollieren kann. Es nimmt mir den Druck, permanent etwas machen zu müssen. Die intensive Auseinandersetzung mit meinen Ängsten hat mir geholfen, diese auf ein konstruktives Maß zu reduzieren.

Ich werde darauf achten, dass ich in Zukunft mit auftretenden Ängsten auch weiterhin auf diese konstruktive Weise umgehe.

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