Mrz 01

Schub gewappnet

Ich erlebe es gerade wieder aufs Neue:

Bei einem akuten Schub benötigt der Körper den Großteil seiner Energie auf die Entzündung des Darms. Meine Morbus Crohn Kollegen wissen wovon ich rede… diese dann zu spürende Erschöpfung ist einem gesundem Menschen kaum beschreibbar.

Du weißt nie, wann es Dich erwischt. Meistens dann wenns Dir gar nicht in den Kram passt. Aber wann passt einem ein Schub in den Kram? Hm… ich glaube ääähm nie

Aber je „fitter“ du in den Schub gehst, umso besser überstehst Du ihn. Seitdem ich angefangen habe meine Fitness Schritt für Schritt zu verbessern, fühle ich mich widerstandsfähiger im Schub. Ich kenne meinen Körper nun besser und weiß, was ihm gut tut und, was ich ihm trotz Erschöpfung abverlangen kann.

Um für einen Schub gewappnet zu sein bzw. Dich selbst zu stärken vor und nach einem Schub gilt es neben der Ernährung, deiner Mentalität auch deine sportliche Aktivität zu checken.

Denn Sport tut gut. Lass Dich bitte nicht abschrecken durch „Sport ist Mord“-Horrorstories… Klar eignet sich nicht jede Sportart optimal für Morbus Crohn Patienten. Aber das heißt nicht, dass wir die Finger davon lassen sollen. Das wäre sogar ziemlich daneben dies zu tun.

Denn Sport hat viele positive Effekte: Er kräftigt das Herz-Kreislaufsystems, Du kannst durch ihn Muskeln aufbauen, Dich stärken aber auch psychisch, vor allem wenn man in der Natur Sport treibt. Ich liebe es mich an den frischen Luft zu bewegen und das tut ja wirklich doppelt gut.

Wenn Du es Dir draußen noch nicht zutraust, dann beginne mit kleinen Übungen daheim auf dem Teppich oder gehe ein wenig durch die Wohnung spazieren. Gerade, wenn ich ganz geschwächt aus einem Schub komme und mich noch nicht sicher fühle, dann sind es kleine Einheiten mit denen ich mich wieder auf Touren bringe. 10 min Spazieren, Kniebeugen, leichte Yogaübungen etc.

Mich erfüllt es, zu erleben, wie ich nach und nach langsam Fortschritte mache. Klar, dies ist kein linearer Erfolgskurvenverlauf, aber mit Zwischentiefs eine sehr positive Tendenz.

Im Schub hatte ich zunächst Angst all meine Erfolge wieder schwinden zu sehen. Aber so ist es nicht. Ich zehre gerade von den Kräften, die ich mir aufgebaut habe und versuche mit leichten Übungen trotz Schwäche am Ball zu bleiben. So fällt es mir leichter mit den Schmerzen umzugehen und ich halte mich noch aktiv. Denn nichts ist schlimmer als im Schub auch noch psychisch abzubauen. Die Gefahr ist groß – ich weiß. Ein Grund mehr den Mut nicht zu verlieren und sich selbst etwas Gutes zu tun.

So wird der Einstieg nach dem Schub wieder leichter fallen. Ich freue mich wieder auf fittere Tage.

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