Sep 24

MC Eva in da house – let´s start with the „Cröhnchen-Report“

Der Evalescam-Blog hat einen neuen Topic, den „Cröhnchen-Report“. Hier werden nach und nach Erfahrungsberichte von CEDler erscheinen.

Ich erhoffe mir davon die Erkrankung und ihre unterschiedlichen Ausprägungen populärer und es somit Betroffenen leichter zu machen. Durch eine höhere Akzeptanz in der Gesellschaft und ein größeres Verständnis des Umfelds fiele sicherlich einiges leichter. Kein großes Gruppengejammer, nein. Sondern viel mehr Berichte darüber, was gut tut, wie lange die Erkrankung einen schon begleitet, was sich nach der Diagnose veränderte und wie es einem aktuell geht.

So können Tipps ausgetauscht werden, hin zu einem glücklichen Leben mit CED. Infos, Motivation und Gemeinschaft sind mir hierbei sehr wichtig!

So denn fangen wir mal mit mir an. Ihr habt ja hier in zahlreichen Beiträgen schon einiges über mich erfahren, jedoch einmal in der quick & dirty version:

Ich bin Eva, 30 Jahre alt. Die Diagnose Morbus Crohn bekam ich im September 2012. Meine Drogen: Azathioprin, Prednisolon, Esomeprazol , Dociton, L-Thyrox, Xylamin, Budenofalk, Salofalk, Vitamin B12, Musik, Liebe, Tanz und Freundschaft!

Zunächst ging es mir sehr sehr schlecht und ich wollte das alles gar nicht so wahrhaben. Ich verstand das Krankheitsbild an sich nicht und hatte vor der Diagnose auch noch nie etwas von Morbus Crohn oder CED gehört. Ich lies mich durch sämtliche Foren, Infobroschüren, besuchte Selbsthilfegruppen…. dies erschlug mich ziemlich. Teils erkannte ich mich selbst nicht wieder… Irgendwann nachdem ich gemerkt hatte, dass es nicht half mit dem Kopf durch die Wand zu gehen und ich die Diagnose annahm – selbst wenn ich noch nicht genau greifen konnte, was das für mich hieß-, machte es „klick“. Klar hatte ich mir andere Ziele für meine Zukunft gesetzt – aber die stellte ich nun erstmal zurück. In dieser Zeit seit der Diagnose habe ich gelernt, dass es manchmal 2 bis 3 Schritte zurück geht bevor es vorwärts gehen kann. An ständiges Hinfallen habe ich mich gewöhnt und ich sage Euch wieder Aufzustehen ist ein großes Hobby von mir geworden.

Ich finge an zu schauen, was mir gut tut ohne verkrampft auf Erfolg zu pochen. Denn Morbus Crohn und die möglichen Therapieansätze erfordern Geduld.

Mir hat es sehr geholfen mich wirklich mal zu erden, mich neu zu sortieren und Luxus und Wohlbefinden neu zu definieren. Klar habe ich Ängste und klar hängt es mir manchmal echt zum Halse raus… aber dann wird einmal geheult, geflucht, gejammert und dann geht es weiter. Nachdem ich früher sehr viel Sport getrieben habe fiel es mir zunächst sehr schwer mit meiner neuen körperlichen Schwäche umzugehen. Mittlerweile habe ich langsam wieder mit dem Sport angefangen und es tut mir sehr sehr gut – es gibt Tage an denen geht nicht viel. Ich darf dann nicht den Fehler machen mich darüber zu ärgern oder mich mit meinem früheren vielleicht fitteren Ich zu vergleichen.

Ich bin stolz, dass ich mittlerweile einen Weg gefunden habe die Krankheit zu akzeptieren und mit ihr zu Leben. Auch sie und ich haben ihre Launen, aber eigentlich kommen wir endlich miteinander aus. Mit diesem Blog hoffe ich Betroffenen zu helfen und auch mir. Denn mir hat insbesondere kurz nach der Diagnose der Kontakt zu und die Erfahrungen von Betroffenen echt gefehlt.

Ich freue mich auf Eure Geschichten!!!

Lieben Dank an Kosta – er schoß das Bild von mir!

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