Aug 08

Iss ma Rohkost, ist gesund!

Dieser Spruch hat mich teils in den Wahnsinn getrieben. Gut gemeint, aber nicht wirklich empfehlenswert für einen entzündeten Darm. Für einen gesunden Darm bestimmt sehr gut. Doch auch bei der Menge an Intoleranzen, Allergien, etc., die bei jedem individuell auftreten und ausgeprägt sind, sollte auch jeder individuell auf sich schauen – „was bekommt mir gut, was nicht?!“

Klar helfen die allgemeinen Tipps und Richtwerte –  jedoch gilt es für sich selbst zu sehen, was der Körper braucht und, was ihm gut bekommt.

Jeder von uns hat aufgrund unterschiedlicher, genetischer, immunologischer, kultureller und emotionaler Einflussfaktoren auch unterschiedliche Bedürfnisse an seine Ernährung. Nicht jedes Lebensmittel ist somit für jeden gleich gesund. Diese Bedürfnisse können sich auch in unterschiedlichen Lebensphasen ändern. Unser Körper besitzt aber einen faszinierenden Mechanismus, die sogenannte somatische Intelligenz – dieser stellt eine optimale Versorgung des Körpers mit Nährstoffen und Energien sicher.

Beispiele für Lebensmittel, bei denen unser Körper uns sagt, ob sie gesund für uns sind:

  • Frisches Obst: Obstrohkost wird meist als gesundheitsfördernd tituliert und empfohlen. Jedoch gilt es hier auch im Einzelfall abzuwägen. Nach bereits zwei Tagen, an denen man frisches Obst verzehrt hat merkt man schnell, ob es einem gut bekommt oder nicht. Für manche ist die Säure zu stark, oder der Zahnschmelz leider – dies sind dann eindeutige Körpersignale, die den Organismus warnen sich nicht an Obstrohkost zu überfuttern
  • Volles Korn: Vollkorn = gesund?! Nicht immer und nicht für jeden. Denn im Getreide befinden sich höchste Konzentrationen an natürlichen Schutzstoffen in der Randschicht. Die sogenannten Lektine sind im Getreide die natürlichen Abwehrstoffe, mit denen sich das Getreide vor Fraßfeinden schützt. Diese können aber bei Einigen Unverträglichkeiten hervorrufen und somit fiese Blähungen, Schmerzen und Krämpfe verursachen. Es gibt außerdem auch Anhaltspunkte, dass Lektine Entzündungen im Darm hervorrufen und das Gleichgewicht der Darmflora stören können, da sie die Durchlässigkeit der Darmwand verstärken.
  • Erdnüsse, Soja & Mais: In den Randschichten sowie im Keimling des Getreidekorns findet sich die Phytinsäure. Diese kann jedoch im Verdauungstrakt schädliche Effekte hervorrufen. Sie binden z.B. die in der Nahrung enthaltenen Mineralstoffe wie Magnesium, Calcium, Eisen und Zink an sich und hemmen dadurch deren Aufnahme in den Blutkreislauf.
  • Tomate: Neben verschiedenen Vitaminen und Mineralien enthalten viele Nachschattengewächse wie z.B. die Tomate, Paprika oder Aubergine Pflanzenalkaloide, um sich vor Schädlingen zu schützen. Diese können beim Menschen Blähungen hervorrufen. Falls ihr hier eine natürliche Abneigung gegen diese Gemüsesorten verspürt – Finger weg davon
  • Apfel: Auch beim Apfel gilt ja generell, dass er gesund ist. Aber auch hier sollte jeder testen, ob der eigene Körper ihn verträgt. Manchmal gibt es unterschiedliche Reaktionen auf die Schale. Das liegt daran, dass sich bei manchen das Apfelfett, also das Fett, was die Schale bildet, in der Leber abgelagert wird. Dann bitte einfach Schale weglassen. Reagiert man empfindlich auf den Fruchtzucker, empfehle ich aus eigener Erfahrung auf die „alten“ Apfelsorten zurückzugreifen – diese sind nicht so süß wie manche der neugezüchteten Sorten.

Also bitte hört auf Euren Körper, auch, wenn es manchmal gegen die allgemeine Meinung anstösst. Denn Euer Körper ist in dieser Hinsicht intelligenter als jeder Tipp.

Infos hierzu auch zu finden in der aktuellen Ausgabe von Good Health

Hören, was der Körper braucht – Autor: Thomas Frankenbach

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