Jun 20

Ich mache mir gern was vor

Seit einigen Monaten erinnert mich mein Darm daran, dass ich krank bin. Meine Gelenke zeigen mir, dass sie nicht nur für Beweglichkeit sorgen, sondern mich auch stoppen können. Und mein Magen? Der ist gerade völlig durchgeknallt. Garniert mit noch ein paar blöden Sachen im Umfeld und Job ergibt das keine so zuckersüße Glücksbärchen-Mischung, sondern eher einen bitteren Cocktail aus Kraftlosigkeit, Überforderung und Gedankenwust.

Im Kreise meiner Liebsten wurde ich nun in der vergangenen Woche von mehreren Seiten darauf angesprochen, ob das so richtig ist, dass ich ausgäbe glücklich zu sein. Dies gab mir zu Denken.

Häufig neige ich dazu stark zu sein, aus Gewohnheit, und dann überschreite ich die Grenze meiner Kapazität. Nichts Neues… habe ich ja schon mehrfach von berichtet. Eine Macke von mir dann manchmal nicht früh genug den Stecker zu ziehen und mir eine Auszeit zu gönnen.

Ich gebe zu ich schwebe momentan nicht gerade auf einer rosa-roten Wolke mit einem Einhorn im Gepäck… Aber heißt es dann gleich, dass ich unglücklich bin?

Mache ich mir was vor?

Ich glaube ich käme nicht damit klar ständig zu sagen: Boar, geht es mir schlecht. Ist aber echt scheiße momentan. Und jetzt noch der Stress auf der Arbeit, ich kann nicht mehr. Mann, und jetzt auch noch die Sorgen um … Wie kann ich helfen? Schaffe ich das? War schon mal besser! Und schon wieder kann ich meinen Sport nicht so machen wie ich will! Zum Kotzen, ich weiß gar nicht mehr woher ich die Kraft nehmen soll… Warum jetzt noch so ein blöder Infekt, reicht doch diese dumme chronische Erkrankung zu haben. Ich habe das nicht bestellt!

Realistisch betrachtet geht es mir das ganze Jahr schon nicht berauschend. Das ist Fakt.

Fakt ist aber auch, dass ich nicht diese Lebenslust hätte, wenn ich mir ständig sagen würde, dass das alles kacke ist.

Dann glaube ich das später noch und werde unglücklich.

Und das ist nämlich auch Fakt: Dann mache ich mir manchmal lieber was vor und sage „nicht so schlimm, das wird schon wieder!“ als den Kopf in den Sand zu stecken.

Ich sage es mal so: „ich bin glücklich“ bedeutet für mich nicht direkt immer nur bei Sonnenschein grinsend und sorgenfrei über die Wiese zu hüpfen.

Obwohl das sicherlich ziemlich geil ist -das ist keine Frage!

Sondern für mich heißt Glück auch: im Inneren mit sich selbst im Einklang zu sein …. zu wissen, dass man zu sich selbst und seinen Gefühlen steht….dass man ganz wundervolle Menschen an seiner Seite hat egal wie hell oder dunkel die Tage doch sein mögen.

Und außerdem ist Glück für mich, dass ich nicht allein da stehe mit dem ganzen Mist! Danke, dass ihr so offen seid und Eure Erfahrungen auch mit mir teilt. Es hilft, es baut auf und motiviert auch an Tagen, an denen es mir etwas schwerer fällt zu Lächeln trotzdem im Inneren zu strahlen.

Die Projekte und Veranstaltungen  rundum CED kosten Kraft geben mir aber doppelt und dreifach Energie zurück. Es erfüllt mich mit solch einer Freude, dass meine Beiträge bei Euch ankommen, ich irgendwie helfen kann und durch all dies so tolle Menschen kennenlernen darf.

VIELEN DANK!

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